Ist die Schweiz ein kleines, armes, ländliches Land, das nur einen gewaltigen Wachstum erlebte, weil es sich von den Katastrophen des 20. Jahrhunderts vorsichtig fernhielt? Oder handelt es sich im Gegenteil um eine der am weitesten entwickelten kapitalistischen Gesellschaften der Welt, und das schon lange vor 1900?
Die Tatsache, dass der Pro-Kopf-Wohlstand in der Schweiz bereits um 1890 im internationalen Vergleich fast unerreichte Höhen erzielte, zeigt uns, dass die zweite Aussage die plausiblere ist. Die erste Aussage ist jedoch nicht einfach ein Mythos, sondern ein Diskurs, der den unaufhaltsamen Aufstieg eines kleinen Landes mit einer sehr extrovertierten Wirtschaft begleitet und mitgestaltet hat. Der Vortrag wird auf die markanten Züge dieser Entwicklung eingehen, um zu unterstreichen, wie sehr das 19. Jahrhundert nicht nur die Fermente dieser wirtschaftlichen Macht in sich trägt, sondern auch die Bruchlinien – von der "sozialen Frage" bis zu den Spannungen über die Konturen der Demokratie –, welche die Schweiz des 20. und 21. Jahrhunderts geprägt haben.
Dieser Anlass wird zusammen mit der Histroischen Vereinigung Zofingen durchgeführt.
Termine
Mi, 13.11.2024 | 19:30 - 21:30 UhrOrt:
Heimatmuseum Rothrist, Bachweg 18, 4852 Rothrist
24-25-1113