Das Leben von Käthe Kollwitz (1867 – 1945) war geprägt von einem rastlosen politischen Engagement mit den Mitteln der Kunst. „Ich will wirken in dieser Zeit“, heisst es in einem ihrer bekannten Tagebucheinträge. Bestätigung findet diese Haltung in ihren zahlreichen grafischen Serien wie dem „Weberaufstand“ und dem „Bauernkrieg“, die keinen Zweifel daran lassen, in wessen Namen Kollwitz spricht und für welche Seite der Gesellschaft sie sich engagiert. Herb und ungeschönt sind ihre Werke, in konservativen Kreisen als „Rinnsteinkunst“ verschrien! Mit wichtigen Zeichnungen, seltenen Probedrucken und Skulpturen deckt die Ausstellung im Kunsthaus Zürich (18.08. – 12.11.2023) das gesamte Spektrum ihres Wirkens ab. Stets steht der Mensch im Mittelpunkt des Schaffens. Die ungebrochene Gültigkeit von Kollwitz‘ Kunst soll auch anhand von Interventionen der Künstlerin Mona Hatoum (*1952) anschaulich werden.