»Wer in der Schweiz spionieren möchte, kann dies weitgehend ungehindert tun, denn eine diplomatische Tarnung ist leicht erhältlich. Dies ermöglicht es auch, dass Hacker, Kidnapper und gar Killer ihre Taten hier in aller Ruhe planen können.« Thomas Knellwolf

Die Schweiz ein Agentenparadies? Für den Normalbürger ist es kaum vorstellbar, dass nebst Russland auch die USA, Israel, die Türkei und sogar der Nachbar Deutschland in unserem Land geheimdienstlich aktiv sind. In seinem neusten Buch «Enttarnt» beschreibt Thomas Knellwolf, wie beispielsweise türkische Geheimdienstler planten, einen Zürcher Geschäftsmann zu entführen, oder wie russische IT-Spezialisten in Lausanne die Server der Welt-Antidopingagentur und in Bern die Computer des EDA hackten. Nicht zu vergessen die unverdächtig wirkende Wirtefamilie aus China, die sich für die neuen Kampfjets in Meiringen interessierte und dann plötzlich spurlos verschwand.
Doch ganz erfolglos ist auch die recht kleine Spionageabwehr der Schweiz nicht. Dank Bündelung von Ressourcen, Fleiss und manchmal etwas Glück, gelingt doch hie und da eine Enttarnung.
Autor Knellwolf berichtet von seiner Recherchearbeit und seiner Tätigkeit als investigativjournalist und nimmt dabei Bezug auf die Fälle in seinem Buch.

Thomas Knellwolf, arbeitet seit 2006 beim Tages-Anzeiger. Der Historiker war Korrespondent für die Nordwestschweiz und im Bundeshaus und er hat den Tamedia Recherchedesk mitaufgebaut, für den er heute tätig ist. Als investigativer Reporter machte zu reden mit Enthüllungen zu Spionage in der Schweiz, zum Weltfussballverband Fifa oder zu Straffällen. Er ist Autor mehrerer Sachbücher, darunter «Enttarnt. Die grössten Schweizer Spionagefälle» (Wörterseh Verlag, 2024).