Mit Beethovens letzten Quartetten ab 1824 beginnt die Gattung autobiographische Merkmale zu entwickeln. Ihre Merkmale sind Intimität, Dialog, solistischer und gleichzeitig orchestraler Ausdruck, hohe Klangeinheit bei grosser Farbpalette. Nach ihm sind Mendelssohn und Schubert („Der Tod & das Mädchen“) diejenigen, die als Erste in reiner Instrumentalmusik zutiefst Persönliches verarbeiten und einerseits überdeutlich, andererseits kryptisch verschlüsselt Botschaften vermitteln. Mendelssohns op. 13 ist ein beeindruckendes, von der Seele geschriebenes, jugendlich leidenschaftliches Drama um eine unerwiderte Liebe. Penderecki blickt im 3. Quartett melancholisch zurück auf die vier Jahrzehnte Abstand zu seinem 2. Quartett, aber auch auf folkloristische Tanzthemen aus seiner Kindheit und das Zerfliessen der Zeit. Smetanas Anlass für „Aus meinem Leben“ war ein Schicksalsschlag, den er mit Beethoven teilte: Taubheit.
Programm:
18.15 - 19.15 Uhr Einführung mit Markus Fleck
19.30 Uhr Konzert mit dem Casal-Quartett:
- Felix Mendelssohn (1809-1847) - Streichquartett op. 13 a-Moll
- Krzysztof Penderecki (*1933) Streichquartett Nr. 3, „Blätter eines ungeschriebenen Tagebuchs“
- Bedrich Smetana (1824 - 1884) Streichquartett Nr. 1 e-Moll „Aus meinem Leben“
Markus Fleck, Viola und Violine, gehört zu den Gründern des casalQuartetts. Aufgewachsen in einer bayerischen Musikerfamilie, prägten früheste musikalische Erfahrungen seinen späteren Werdegang. Innerhalb der über 30 Jahre andauernden Tätigkeit ergaben sich zahlreiche Projekte mit weltbekannten Partnern wie Martha Argerich, Nikolaj Znaider, Clemens Hagen, Giora Feidman, Fazil Say, Mischa Maisky. Markus Fleck ist Redakteur der Schweizer Musikzeitung und Experte bei SRF Kultur.
Die Anreise nach Zofingen erfolgt individuell.
Diese Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit mit den VHS Zofingen und Bremgarten.
Termine
Sa, 25.03.2023 | 18:15 - 21:00 UhrOrt:
Kulturhaus West
Weststrasse 2
4800 Zofingen
22-23-2-001